Bei den großen Wettkämpfen 1971 und 1984 zwischen der Sowjetunion und de m Rest der Welt hatte der Osten beide Male knapp die Nase vorne. Der damalige Westen durfte sich mit Spielern aus der damaligen Deutschen Demokratischen Republik, dem nicht mehr existierenden Jugoslawien und Ungarn (unter anderem ) verstärken, um als „Rest der Welt“ überhaupt ernsthafte Konkurenz leisten zu können.
2021 ist alles anders: Der Westen (bestehend aus Spieler*innen aus Vorarlberg und Tirol) besiegt den Osten (Wien und Burgenland). Dies in einer so eindeutigen Weise, dass wir das Ergebnis an dieser Stelle nicht einmal veröffentlichen. Eine beeindruckendes Zeichen der Jugendarbeit in Tirol und Vorarlberg.
Die Gesamtniederlage soll aber nicht täuschen: Die burgenländischen Spieler*innen haben gut gekämpft und ihr Können nicht nur aufblitzen lassen. Sie haben toll gespielt.
Erfolgreich war das Burgenland vor allem an den vorderen Brettern. Alexander Gschiel und Julian Benesch spielten gegen die stärksten Gegner und holten gemeinsam ein +3 Ergebnis.
Péter Balint war unsere „Punktebank“: Nur sein unbändiger Siegeswille lies ihn die allerletzte Partie in der allerletzten Sekunde noch verlieren. Mit 4 Punkten aus 5 Partien trug er maßgeblich zum hervorragenden burgenländischen Ergebnis bei.
Kata und Zsófia Vicze spielten starkes Schach und hätten sich noch mehr Punkte verdient als sie schlußendlich erspielten. Während Kata ein positives Punktescore aufwies, lächelte Caissa am Samstag den Gegnern von Zsófia zu.
Nikolaus Wallinger erkämpfte sich nach einer Niederlagenserie mit zwei Siegen in den letzten Runden noch ein respektables Resultat, Moritz Weixler spielte gute Partien, das notwendige Glück blieb ihm am Samstag aber fern.
Für Emma Steinhofer, die einem 700 Elo-stärkeren Schach-„BLACK-Phantom“ dessen einzige Remis abnahm, Hugo Hegdüs und Sarah Eder waren die zum Teil deutlich älteren Gegner*innen zu stark. Gekämpft haben sie mit allen zur Verfügung stehenden legalen Mitteln, ihre Partien waren zum Teil hervorragend. Es war eine Freude, die Partien live mitzuerleben zu dürfen.
Auf Zoom haben sich alle getroffen, gespielt wurden Schnellschachpartien auf dem Lichess-Server, gemeinsam analysiert wurde wiederum auf Zoom, dies alles am Samstag, den 13. Februar im ersten Jahr von Corona in Österreich, das uns ins Internet zwingt. Nett wars, schön wars!